von Autor: Marco Würtz - Landesschiedsrichterwart - 31.3.2025 (KEIN Aprilscherz)
Vorwort
Die FIVB hat Regeländerungen beschlossen, die ab der Saison 2025/2026 auch in den Ligen des DVV gelten.
Unter Vorbehalt eventueller Änderungen durch das offizielle Regelwerk (Offizielle Spielregeln Volleyball 2025-2028, Deutsche Ausgabe März 2025 => https://shop.volleyball-verband.de/), folgt hier ein Überblick über die drei gravierendsten Regeländerungen.
Regel 7.4 – Positionen; ÄNDERUNG
In dem Moment, in dem der Aufschlagspieler den Ball schlägt, muss jede Mannschaft in ihrem eigenen Feld aufgestellt sein (ausgenommen der Aufschlagspieler). Die Spieler der annehmenden Mannschaft müssen im Moment des Aufschlags entsprechend der Rotationsfolge aufgestellt sein.
Den Spielern der aufschlagenden Mannschaft steht es jedoch frei, im Moment des Aufschlags eine beliebige Position einzunehmen.
Auslegung: Grundsätzlich gibt es keinen Aufstellungsfehler mehr bei der aufschlagenden Mannschaft, es sei denn ein Spieler befindet sich nicht auf dem Spielfeld (= Positionsfehler), oder der falsche Spieler führt die Angabe aus (= Rotationsfehler). Hintergrund ist, dass die annehmende Mannschaft durch Läuferaktionen und Bewegungen nicht irritiert werden soll. Gleichzeitig soll die aufschlagende Mannschaft sich sofort in ihre Positionen begeben können, damit keine wertvolle Zeit verloren geht.
Regel 10.1.2.3 – Ball überquert das Netz; NEU
Der Ball, der nach der zweiten oder dritten Berührung der Mannschaft vollständig oder teilweise im Bereich des Außensektors, in die Freizone des Gegners gespielt wird, darf nicht zurückgespielt werden und wird als „AUS“ betrachtet, sobald er die Netzebene durchquert.
Auslegung: Fliegt bereits der zweite Ball in die Freizone des Gegners, ist der Ball als „AUS“ zu pfeifen. Ein Zurückspielen des Balles aus der gegnerischen Freizone ist nur noch nach der 1. Berührung zulässig.
Regel 12.5.3 – Sichtblock; NEU
Jedem Spieler der aufschlagenden Mannschaft ist es untersagt, während des Aufschlags seine Hände über den Kopf zu heben, solange der Ball nicht über das Netz geflogen ist.
Der 1. Schiedsrichter darf eine Mannschaft über den Spielkapitän vorwarnen (darauf hinweisen), wenn er davon ausgeht, dass sie gezielt die Sicht verdeckt.
Auslegung: Die Hände und Arme der aufschlagenden Mannschaft (gilt für alle Spieler auf dem Feld) müssen vollständig unterhalb des Kopfes bleiben, bis der Ball das Netz überquert hat. Der 1.Schiedsrichter sollte, gerade zu Beginn der Saison, aufgrund der Neuregelung, von der Möglichkeit des Vorwarnens Gebrauch machen. Sofern die Mannschaft wiederholt gegen die
Regel verstößt, ist dies ein Fehler und mit dem Zeichen für Sichtblock (Zeichen 12) zu ahnden. Hintergrund für diese Änderung ist auch hier, dass das gegnerische Team möglichst ungehindert den Aufschlag sehen soll.